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Hund aus dem Tierheim oder Welpe? Was gibt es zu beachten!?

Die Entscheidung einen Hund bei sich aufzunehmen sollte nicht kurzfristig übers Knie gebrochen werden. Egal ob Welpe oder Hund aus dem Tierheim, beides bedeutet Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen... ein Leben lang!


Doch welche Vor,-und Nachteile gibt es zu beachten?!


Der Welpe: jung, niedlich und völlig unerfahren... So schön es ist einen Hund von klein auf zu besitzen, so ein Welpe bedeutet viel Arbeit, Zeit und Geduld.

Eine Anschaffung eines Welpen sollte sehr gut überlegt sein. Die ersten Jahre bedeuten viel Erziehungs,- und Trainingsaufwand.

Leider wird oft unterschätzt wie viel Arbeit so ein kleiner Hund mit sich bringt.

Der Zeitaufwand dem Hund beizubringen stubenrein zu werden kann Monate dauern.

Anfangs muss so ein kleiner Hund alle 2-3 Stunden nach draußen, auch Nachts! Je nach Rasse und Welpenstube kann dies unterschiedlich lange dauern. Hier muss in Kauf genommen werden, dass der Hund auch mal in die Wohnung macht. Ebenfalls muss bedacht werden, dass so ein kleiner Hund erstmal alles toll findet und zwar so toll, dass er alles anfrisst und kaputt macht.

Je nach Rasse und Charakter des Hundes kann auch mal die neue Gipskartonwand zu Schweizer Käse verarbeitet werden oder das neue Sofa als Kauknochen dienen.

Ein Welpe sollte lernen für ein paar Stunden alleine zu bleiben, ohne dies mit Frust oder Angst zu verknüpfen.

Diese Arbeit muss akribisch genau, in kleine Schritten aufgebaut werden. Wer also denkt, er nimmt sich 2 Wochen Urlaub und glaubt ein Welpe kann dann einfach mal so für Stunden alleine zu hause bleiben, hat sich geirrt.

Es gibt spezielle Hunderassen, die sich aufgrund ihrer Genetik schwer tun mit dem Alleine bleiben. Diese Hunde brauchen Monate, ja sogar mehr als ein Jahr um zu verstehen, dass Alleine bleiben ok ist.

Bringe ich meinem Welpen also nicht bei auch mal entspannt Alleine zu bleiben, werde ich langfristig Probleme bekommen. Ein Besuch beim Arzt oder der Einkauf kann damit zu enormen Stress bei Hund und Halter führen. Es sollte daher schonmal Plan B her, um für die Zeit, in denen wir nicht zuhause sind, eine Betreuungsmöglichkeit da ist.

Hunde die nicht gelernt haben alleine zu bleiben zeigen dies durch absolute Zerstörungswut, bellen, jaulen oder auch in die Wohnung machen.

Es gibt ebenfalls die, die still vor sich hin leiden, diese geben keinen Laut von sich, machen nichts kaputt, sondern leiden leise vor sich hin. Hecheln, speicheln oder Unruhe können Anzeichen dafür sein.

süßer Welpe

Nun soll unser Welpe, später als erwachsener Hund auch mal mit in den Urlaub, zu Verwanden oder mit in die Stadt. Um ihn dafür fit zu machen, bedarf es wieder Zeit und Feingefühl. Auch wenn noch oft vermittelt wird, ein Welpe soll so früh wie möglich mit vielen Reizen in Kontakt kommen, kann dies je nach Hund völlig nach hinten los gehen.

Überfordere ich meinen Welpen mit Reizen, kann dies im Erwachsenenalter zu schweren Problemen führen.

Hier ist es wichtig zu erkennen, wann der Welpe gestresst ist und seine Umwelt negativ verknüpft.

Die Hauptaufgabe eines Welpen ist Anfangs zu lernen, was Ruhe ist!

Denn ein überdrehter, nervöser Welpe ist nicht in der Lage neue Reize zu verarbeiten und neue Kommandos zu erlernen.

Doch ein Welpe weiß nicht, was Ruhe ist, er hat es noch nicht gelernt sich selbstständig aus stressigen Situationen heraus zu nehmen. Dafür ist der Mensch verantwortlich. Ein Welpe kann sich nur wenige Minuten konzentrieren und muss nach Kennenlernen von neuen Dingen mehrere Stunden Ruhen um dies positiv zu verarbeiten.

Stundenlanges spielen und herum toben ist absolut kontraproduktiv und fördert unerwünschtes Verhalten.

Ebenfalls ist ausschlaggebend wie der Hund seine Welpenstube erlebt hat.

Leider kommt es immer öfter vor, dass bereits Welpen mit Verhaltensstörungen und gesundheitlichen Problemen ins neue Zuhause ziehen. Diese Arbeit und Zeit die dann aufgewendet werden muss, kann sehr intensiv und nervenaufreibend sein. Von Futteraggression bis zur extremen Unruhe... alles Themen die berücksichtigt werden müssen. Viele Welpen leiden meist schon an Futtermittelunverträglichkeiten oder aufgrund ihrer schlechten Genetik an Verhaltensstörungen und Krankheiten.

Die Gulasch-im-Kopf-Phase... oder auch Pubertät genannt...

Viele Hundehalter vergessen ebenfalls die Pubertät eines Hundes. Mit etwa einem dreiviertel Jahr kommen die meisten Hunde in die Pubertät und dann wird es richtig anstrengend und fordernt. Der Hund testet sich bei allen Sozialpartnern aus, es kann gezwickt werden, Kommandos hinterfragt oder es wird plötzlich jeder angebellt, der dem Hund vor die Nase läuft. Diese Phase dauert mehrere Monate und viele Hundehalter kommen hier an ihre Grenzen!

Je nach Rasse dauert es etwa 2,5 – 3,5 Jahre bis das Gehirn eines Hundes vollständig ausgereift ist. Bestimmte Rassen wie zum Beispiel der Herdenschutzhund, brauchen bis zu 5 Jahre bis sie erwachsen sind.

Diese Zeit sollte bedacht werden und nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Grundgehorsam, Leinenführigkeit, Stubenreinheit, Alleine bleiben, Reiztraining, Deckentraining und die allgemeine Erziehung sind wichtige Themen die gerade in den ersten Jahren eine große Rolle spielen. Viele Wiederholungen und viele anstrengende Monate werden vergehen bis der Hund in die richtigen Bahnen gelenkt ist.

Ich sollte mich deshalb immer Fragen: Bin ich bereit diese Aufgabe zu meistern und einen Hund anzuleiten und zu erziehen? Habe ich die nötige Geduld und Zeit? Nehme ich es in Kauf, wenn doch mal die neuesten Schuhe zerfressen sind? Habe ich das nötige Kleingeld um für die nächsten 10-15 Jahre für meinen Hund zu sorgen? Habe ich Menschen die mich unterstützen, wenn doch mal ein Notfall eintritt?

Eine Welpe erfordert sehr viel Mühe und vorallem Konsequenz. Je nach Charakter und Rasse kann dies zu einer intensiven und Lebenslangen Aufgabe werden. Liebe allein wird nicht ausreichen, um einen Welpen zu einem verlässlichem Hundepartner zu erziehen.

Bin ich also bereit für diese Herausforderung die nächsten Jahre, dann steht der Welpenanschaffung nichts mehr im Wege....

schwarzer Hund

Der Second-Hand-Hund: So ein Hund aus dem Tierheim kann einige Vorteile mit sich bringen. Ist der Hund bereits erwachsen, gibt es keinen Zeitaufwand für die Stubenreinheit. Die meisten Tierheimhunde beherrschen bereits die gängigen Grundkommandos und wissen wie es ist, wenn Frauchen oder Herrchen mal zum Einkauf sind. Die meisten fahren ohne Probleme Auto und machen auch nichts mehr kaputt zuhause. Ein großer Vorteil eines Second-Hand-Hundes ist, er ist bereits erwachsen und hat seine Charaktereigenschaften gefestigt. Das heißt ich weiß somit was ich für einen Hund bekomme, ob er eher ruhig ist oder viel Energie hat. Die Mitarbeiter im Tierheim können meist den Hund gut einschätzen und wissen wo die Defizite liegen. Sie wissen ob der Hund gesund ist und welche Charaktereigenschaften er besitzt. Möchte ich zum Beispiel einen mittelgroßen Hund, der gerne läuft und mit Katzen kein Problem hat, kann ich diese Wünsche äußern. Habe ich einen bestimmten Rassewunsch ist auch dies mittlerweile kein Problem, da unsere Tierheime voll mit den unterschiedlichsten Rassen sind. Die meisten Hunde die in unseren Tierheimen sitzen habe keine großen Probleme, sondern sind oft aus Überforderung oder Unwissen abgegeben wurden.

Die meisten Hunde wurden schlicht weg einfach nicht erzogen und haben Verhaltensweisen entwickelt die von uns Menschen nicht gewollt waren.

Aufgrund gutgemeinter Erziehungsmethoden haben diese Hunde meist wenig Regeln und Grenzen aufgesetzt bekommen und haben irgendwann selbst entschieden wer zuhause das sagen hat. Je nach Rasse und Herkunft haben sich unterschiedlich schwere oder weniger auffällige Verhaltensprobleme entwickelt.

Mit der richtigen Anleitung, die ich auch bei einem Welpen anwenden muss, kann auch ein Tierheimhund zu einem tollen Begleiter werden. Der Erziehungsaufwand eines erwachsenen Hundes kann weit unter dem eines Welpen liegen.


Da viele Menschen immer noch denken ein Tierheimhund könne keine Bindung oder Beziehung zu einem neuen Menschen aufbauen, der irrt sich.

Gerade diese Hunde sind wahnsinnig dankbar für die Chance.

Beziehung baut sich mit der Zeit durch Vertrauen und Verlässlichkeit auf. Die Bindung zum Menschen ist meist nach wenigen Wochen vorhanden.

Auch wir übernehmen immer wieder Hunde die das Flegelalter weit überschritten hatten. Auch diese Hunde entwickelten sich, bauten eine Bindung und Beziehung zu uns auf. Mit der Zeit merkt man die Unterschiede kaum noch, ob man diesen Hund von klein auf hatte oder erst mit 6 Jahren übernommen hat. Es ist alles eine Frage der Erziehung und der richtigen Anleitung.


Auch landen immer wieder Senioren im Tierheim, da diese dem Besitzer zu teuer geworden sind oder der Besitzer verstorben ist. Gerade für die Alten Hunde ist die Umstellung sehr anstrengend und stressig. Viele neue Menschen, andere Hunde und ein anderer Tagesablauf bringt das Leben dieser Hunde völlig durcheinander. Sie verstehen die Welt nicht mehr und leiden enorm unter dem Tierheimstress. Aber auch diese Hunde haben es verdient noch einen würdigen Lebensabend zu bekommen.

alter Hund

Viele Menschen scheuen sich davor einen alten Hund aufzunehmen, da dieser meist nur noch eine kurze Zeit zu leben hat. Dies spielt aber im Leben eines Hundes keine Rolle. Hunde leben im hier und jetzt. Sie nehmen das Leben wie es kommt. Natürlich trauern sie ihren Besitzer hinterher, vorallem wenn sie viele, viele Jahre bei diesem verbracht haben.

Aber auch in einem neuen Zuhause kommen sie gut zurecht. Sie brauchen oft etwas länger bis sie sich an die neue Umgebung und den neuen Menschen gewöhnt haben, nehmen dies dann aber immer wieder dankend an und genießen ihre letzten Monate oder Jahre. So ein Senior bringt auch einige Vorteile mit sich. Er brauch meist kaum noch große Runden, liegt viel und gerne herum und verschläft meist den Tag. Alleine bleiben stellt meist kein Problem dar und der Anspruch für Auslastung hält sich in Grenzen. Ein paar Kuscheleinheiten hier und ein Napf voller Futter da und der alte Hund ist glücklich.

Auch wenn diese Hunde meist ihre Gebrechen mit sich bringen, haben auch sie noch eine schönes Zuhause verdient.

Wollen wir nicht auch im Alter noch Menschen um uns haben, die uns versorgen, mit uns reden und sich mit uns beschäftigen? Auch wir wollen nicht einsam und allein sterben.

Aus der Erfahrung heraus erleben wir immer wieder wie schnell sich doch diese alten Hunde an ein neues Leben gewöhnen können und meist nochmal richtig aufblühen bis sie den Weg über die Regenbogenbrücke antreten.


Ob Welpe, Tierheimhund oder Senior...jedes Alter und jeder Hund bringt Verantwortung für das Lebewesen mit sich. Es sollte daher vorher gut überlegt werden woher ich meinen Hund beziehe und ob ich Dieser zu meinem Leben und meinen Vorstellungen passt. Auch sollte in der Familie jeder mit der Anschaffung einverstanden sein um spätere Probleme zu vermeiden.

Wir können nur immer wieder empfehlen sich vor Anschaffung eines Hundes genau bewusst zu machen, welche Aufgabe in das eigene Leben kommt. Bin ich wirklich bereit für einen Hund und habe ich das nötige Wissen einen Hund sein Leben lang anzuleiten?!

Auch gehört es dazu ihm im Alter zu pflegen, seine Altersgebrechen zu akzeptieren und ihn in seinen letzten Minuten zu begleiten! Denn das sind wir ihnen nach den vielen Jahren absoluter Treue schuldig.

Rottweiler auf einer Wiese
Senf, kam mit 6 Jahren zu uns. !Bis zum letztem Atemzug! 2015 - 2024


  

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