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Pflegefall Aron - Veränderung brauch Zeit!

  • Autorenbild: Redaktion
    Redaktion
  • 24. Okt.
  • 6 Min. Lesezeit

Fortsetzung - Zurück ins Leben -

Knapp 1 Jahr ist vergangen... Aron wurde komplett auf Schonkost umgestellt um den Faktor Verhaltensprobleme aufgrund von falscher Ernährung, auszuschließen. Aron hat mittlerweile ein Normalgewicht von 33 kg erreicht. Die Schmerzen werden je nach Grad mit Sublimenten behandelt. Die Allergiespritzen konnten komplett abgesetzt werden.


Im Kontakt mit Artgenossen zeigt Aron sich recht angenehm. Er provoziert keinen Streit, geht Ärger aus dem Weg und ist neugierig neue Hunde kennen zu lernen. Er hat durchaus eine Meinung - typisch Bulldogge - , die Er aber mit Körperpräsenz und Ruhe durchsetzt. Er zeigt im allgemeinen keinerlei Aggression im Umgang mit Hunden - Außnahme sind souveräne Rüden und Hunde die unsoziales Verhalten zeigen - Aron versteht die Hundesprache und ist in der Lage mit diesen auf einer ruhigen Ebene zu kommunizieren. Voraussetzung ist Fairness!

Er ist für eine Old English Bulldogge sehr sozial mit seinem Artgenossen, ohne dabei aufdringlich oder überdreht zu sein.

Bulldogge rennt

Sein Akku ist jedoch nach maximal 30 Minuten leer, der Kopf wird schwer, die Sabberfäden immer länger.... dann heißt es zurück ins Körbchen und ausruhen. Aron muss durch den Menschen in die Ruhe gebracht werden!

Seine Depression hat er nach 3 Monaten überstanden. Seine Skepsis gegenüber dem Menschen, in bestimmten Momenten, sind besser geworden jedoch noch ausbaufähig. Veränderung brauch nun mal Zeit!

Aron ist ein wahnsinnig lieber und sensibler Charakter, der Fair und frei von Druck erzogen werden möchte. Lob für gewünschtes Verhalten mit gleichzeitigem aufzeigen von Regeln und Grenzen. Eine gesunde Selbstreflexion des Gemütszustandes sollte vorhanden sein, um Aron gegenüber klar und fair zu bleiben. So oft es das aktuelle Wetter zulässt wird er durch die Hunde Resozialisiert. Hier fühlt er sich wohl und kann ganz wieder Hund sein.

Über die Hunde Vertrauen zum Mensch aufbauen und neue Verhaltensweisen erlernen, das ist die aktuelle Devise.

Aron brauch keine Menschen, denn diese haben ihn enttäuscht. Dies muss akzeptiert werden und ihm die Zeit gegeben werden die ER brauch um vielleicht irgendwann auch wieder dem Menschen zu vertrauen.

Wir wollen keinen Kuschelhund aus ihm machen, sondern wieder einen glücklichen Hund der seine letzten Jahre genießen und ohne Anspannung und Angst durchs Leben gehen kann. In wieweit er sich von seinen Wunden erholt kann nicht gesagt werden.

April 2025

Mittlerweile ist fast ein halbes Jahr vergangen als unser Fleischklopps hier aufschlug. Es gibt gute Fortschritte was seine Gesundheit und sein Wesen angeht. In kleinen Schritten geht es voran. Schließlich hat er viele Jahre mit seinen gemachten Erfahrungen gelebt, nun muss diese Zeit umkonditioniert werden und über das soziale Lernen neue, gute Erfahrungen gemacht werden. Immer und immer wieder. Dies Veränderung kann durchaus, nochmal die gleiche Zeit in Anspruch nehmen. Schließlich arbeiten wir mit Lebewesen!


Ein großer Erfolg konnten wir beim Thema Stress und Ruhe erzielen, somit ist auch das Reizthema wesentlich besser geworden.


Ein weiterer Punkt ist sein Hautbild und der damit verbundene Geruch. Seitdem er nun mehrere Monate Schonkost bekommt, konnte sich der Darm und somit auch wichtige Organe regenerieren. In Kombination mit der Stressvermeidung,- und Reduzierung konnten so einige Baustellen beseitigt werden. Für seine Knochen und Gelenke erhält er Zusatzstoffe um ihn dahingehend zu unterstützen.


Ernährung = gesunde Haut, gesunder Darm, gesunder Stoffwechsel

Stressreduzierung= besserer Umgang mit Reizen, keine Angespanntheit mehr, kein Kratzen

Karotten im Korb

Beides Zusammen führt dazu, dass Aron sich nicht mehr beim Kleinsten Stress aus der Ruhe bringen lässt und sich somit auch nicht mehr kratzt.

Seine Lebensqualität und die Freude am Leben ist immens gestiegen.

So konnten wir schon einige Situationen in denen er vorher angespannt wurde, durch ein Alternativverhalten auflösen. Er lässt sich Zeit, denkt nach und wartet ab.

Diesen Bruchteil von Sekunden müssen wir nutzen um ihm aufzuzeigen: „...ey, wir können die Situation auch so lösen, ohne das du gleich in die Offensive gehst“

So lernt er mit jeder, für ihn unangenehmen Situation, das ihm nichts schlechtes erwartet und es für das alte Verhalten eine ander, positive Lösung gibt.

Dies sind winzige Schritte, aber es sind genau die Momente in denen er uns zeigt, das er uns vertraut und lernen möchte.

Wir reden hier nicht von klassischer Konditionierung, sondern von zusammen leben, zusammen schwierige Situationen meistern und Vertrauen aufbauen. Denn mit Leckerlie werfen oder stumpfen Kommandos kann man hier keine Verhaltensänderung erzeugen.


Baustein : Hundegruppe!

Beobachten lassen und lernen. Da wir jeden Tag mit Hunden arbeiten, können wir über diese Aron "beweisen" bzw. Vorleben, dass wir durchaus wissen was wir tun. Dabei sind wir fair und behandeln Alle Hunde gleich. Aron kann beobachten wie wir Konflikte bei anderen Hunden erkennen und lösen. Da Hunde sehr genau beobachten wie wir mit anderen Lebewesen umgehen, nutzen wir dies ebenfalls um Aron aufzuzeigen, dass Mensch jede Situation für den Hund löst. Somit kann er Vertrauen aufbauen und lernen sich wieder auf den Menschen zu verlassen.

Und so arbeiten wir uns Stück für Stück vom Außen ins Innen... Ganz nach dem Rythmus von Mensch und Hund.

Aktuell:

Aron ist wieder ein gutes Beispiel dafür, was langjähriger Stress bei Hunden auslösen kann. In Kombination mit seinen Zuchtmerkmalen sieht man im Fall Aron, welche Probleme mit den sogenannten Qualzuchten auftreten können.

Unruhe, Fellprobleme, Stoffwechselprobleme, Reizprobleme und natürlich Verhaltensprobleme. Auch im Coaching fallen immer mehr Hunde auf, die enormen Stress haben. Viele Hundebesitzer sind sich garnicht im klaren was Stress bei Hunden auslösen kann und wie sich dieser äußert.

Sehr auffällig sind bereits Welpen, die schon überreizt und "hyperaktiv" vom Züchter kommen. Wenn dann noch die Pubertät einschlägt, haben wir Hunde die kaum noch in der Lage sind zu lernen oder sich mit Reizen auseinander zu setzen.

Zwei Hunde

Was die Ausdauer angeht, wird Aron nie auf 100% laufen. Rassebedingt und kranheitsbedingt muss immer sehr auf seinen Zustand geachtet werden. Kein Spiel, kein Hochdrehen und keine Überforderung! Alles was er tut, muss in Maßen geschehen.

Das können mal 30 Minuten sein oder auch mal 1 Stunde, je nach Wetter und Gemütszustand. Lange Spaziergänge...nicht nötig und möglich. Manchmal läuft er eine Runde ums Grundstück, saugt die Gerüche ein und zeigt dann deutlich an, dass es genug ist.

Im Körperkontakt mit dem Menschen zeigt er immer wieder Stressverhalten. Heißt, ständiges Streicheln, Anfassen und leere Kommunikation führen zu Stress. Er wird Unruhig, Nervös und fängt sich sofort an zu kratzen!

Thema Räume:

Ein schwieriges Thema bei Aron sind Räume. Aufgrund der Status,-und Ressourcenproblematik kann Aron nicht in normale Hände vermittelt werden. Zu groß die Gefahr, dass Signale überlesen werden. Desweiteren ist mit der Zeit aufgefallen, dass er es nicht duldet wenn andere Lebewesen bei der Nahrungszubereitung und Gabe in der Nähe sind. Lediglich DER Mensch, der das Futter zubereitet ist akzeptiert.

Beim Wäsche wechseln oder Reinigung seiner Ruheoase, muss Aron immer separiert werden. Er duldet es nicht, wenn Mensch der Meinung ist man müsse ihm die Decke unterm Hintern weg ziehen. Genauso findet er es mega doof in seinem "Wohnraum" von Ort A nach Ort B geschickt zu werden. Ist sein Gemützzustand im grünen Bereich, kann er solche Situationen besser meistern, an schlechten Tagen wird Aron in Ruhe gelassen. Dies klappt bei uns ganz gut.

Aron lebt bei uns in Außenhaltung mit eigenem Bungalow und Auslauf.

Er versteht mittlerweile dass er seine Räume zu verlassen hat, wenn Mensch diesen Betritt.

Aron beurteilt stark über Emotionen, was ihn unwahrscheinlich sensibel macht. Dies wiederum hat zu dem Problem geführt, welches ihn zu uns brachte.

Und zum Schluss...

Der Fall Aron zeigt wieder auf, wie es so vielen Tierheimhunden geht. Ohne böse Absichten in die Aggression oder Unsicherheit getrieben. Immer mehr solcher Hunde sitzen in unseren Tierheimen und haben kaum eine Chance auf Vermittlung.

Zum Glück gibt es noch viele Trainer, Vereine und Institutionen die sich auf solche Hunde spezialisiert haben. Doch auch diese sind deutschlandweit überfüllt und irgendwann wird keiner mehr wissen wohin mit den vielen Hunden.

Die Kosten für solch eine Unterbringung steigen, Tierarztkosten und Futter müssen getragen werden. Für mehr als nur einen Hund!

Keiner dieser Hunde kam so auf die Welt, wir Menschen haben sie dahin "erzogen und trainiert". Aufgrund von falscher Beratung, falschen Ausbildungsmethoden, fatalen Tips und Social Media.

Am Ende leiden die Hunde!

Macht Euch bitte Gedanken vor Anschaffung. Ein Hund MUSS erzogen werden und brauch einen Menschen der dies gerne und ohne schlechtes Gewissen tut. Ein Hund BRAUCH Regeln, um zu Vertrauen und eine Bindung aufzubauen.

Mit Kuscheln, Bestechung oder ständigem Bespaßen wird ein Hund keine Orientierung bekommen. Lediglich baue ich Verhaltensweisen auf, die ich später durchaus bereuen werde.

Muss der Hund dann wieder gehen, ist dies auch für den Hund nicht einfach und er kann das Vertrauen in den Menschen verlieren.

Diese Tiere leiden enorm unter dem Verlust,manche erholen sich nie wieder von diesem Vertrauensbruch. Doch dies muss nicht sein. Betrachtet auch die negativen Aspekte einer Hundehaltung und überlegt genau welche Rasse ihr wollt oder ob es vielleicht doch lieber eine Katze werden soll :-) Was durchaus seine Vorteile hat.


Auch wir bieten ein kostenloses Beratungsgespräch vor dem Hundekauf an, was leider so gut wie nie in Anspruch genommen wird.


Habt ihr Probleme mit Eurem Vierbeiner, dann meldet Euch bei uns im Hundezentrum.


Jack Russel


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