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Hundeleben.... integrieren und einschätzen können... und warum die Dynamik zuhause so wichtig ist !

In unserem Hundezentrum treffen hunderte Hunde,- und Menschencharaktere aufeinander. Hunde in eine Gruppe zu integrieren ist in der aktuellen Zeit schwerer geworden als noch vor ein paar Jahren.

Die meisten Hunde haben es schlicht verlernt, sich mit anderen Hunden zu unterhalten. Überforderung, Aggressionen und Unsicherheiten sind der Alltag.

Doch woher kommt das Problem?

Wieso fällt es Hunden so schwer sich ordentlich mit ihren Artgenossen zu unterhalten?


Was bringt der Hund von Zuhause mit?


Das Problem liegt hier meist in der Struktur die Zuhause herrscht. Was vielen Hundehaltern nicht bewusst ist, das Verhalten, was Hunde von Zuhause lernen, wenden Sie auch bei ihren Artgenossen an!

Darf mich mein Hund z.B. ständig bedrängen, mich anspringen oder Aufmerksamkeit einfordern.... wird er dies bei seinen Artgenossen ebenfalls tun.

Unter Hunden ist dieses Verhalten jedoch nicht gerne gesehen. Soziale Hunde werden dieses Verhalten sofort unterbinden.

Der gemaßregelte Hund versteht jedoch nicht, warum er für sein Verhalten eine Rüge bekommt, man hat es ihm schließlich zuhause so beigebracht → aus Sicht des Hundes.


Vielen Hundebesitzern ist nicht bewusst, dass die Erziehung zuhause,...der Umgang mit dem Hund, eine große Rolle spielt wie der Hund mit seiner Umwelt umgeht.


Zum Beispiel kommen viele Hunde zu uns, für die es völlig normal ist, ungebremst und hemmungslos in andere Hunde zu preschen.

In der Hundewelt ist dies ein absolutes No-Go!

Auch diese Hunde haben meist von Zuhause oder durch eine schlechte Sozialisierung gelernt, die Individualdistanz von Lebewesen zu unterschreiten. Und zwar Ungefragt.

Jedes Individuum hat eine persönliche Individualdistanz....diese ist bei jedem unterschiedlich. Diese Grenze sollte sowohl vom Mensch als auch vom Hund akzeptiert werden.


Dies sind nur wenige Kleinigkeiten im Umgang mit unseren Hunden, diese haben aber enorme Auswirkungen auf das Zusammenleben.


Was nun so einfach aussieht, ist absolute Konzentrationsarbeit!


Um nun einen Hund, mit sozialen Defiziten, in eine bestehende Gruppe zu integrieren, ist es wichtig jeden Einzelnen Hund mit seinen Eigenschaften zu kennen.


Hier gibt es verschiedene Charakter, genau wie bei uns Menschen. Wenn Hunde zu uns kommen sind sie meist völlig überfordert mit Hunden, Menschen und die damit verbundenen Regeln. Sie werden unsicher bis ängstlich, ziehen sich zurück oder handeln offensiv und entscheiden sich, das ganze mit ihren Zähnen zu lösen.

Hier muss mit Bedacht und viel Wissen heran gegangen werden, um jeden einzelnen Hund zu integrieren. Unaufmerksamkeit oder Ungeduld sind fehl am Platze. Verständnis und gute Beobachtungsgabe führen zum gewünschten Ziel.


zwei Hunde auf einer Wiese

Bunte Vielfalt unter den Hunden...Rasse und Charakter...


Unter Hunden gibt es Solche und Solche, genau wie bei unseren Kindern.

Es gibt Hunde die sich kaum durchsetzen können und somit zu Gemobbten werden können.

Es gibt Hunde die Schwäche anderer Hunde ausnutzen und diese wiederum mobben.

Es gibt Solche die schon mit dem Goldkettchen um den Hals rein kommen und auf eine Schlägerei aus sind.

Es gibt die, die ängstlich sind und eine Menge Zeit, Vertrauen und Abstand brauchen, bis sie sich zurecht finden.

Es gibt die Welpen die angeleitet werden müssen und die Senioren die irgendwie immer ihren Platz recht schnell finden...


Jeder ist Einzigartig und hat andere Bedürfnisse.

Kenne ich nun meine Hunde und deren Schwächen und Stärken, weiß ich welche Charaktere passend sind und welche ihre Zeit brauchen.

Nun haben wir die verschiedenen Charakter und müssen anfangs einschätzen, welchen Hund wir vor uns haben.

Und Ja, es gibt Charaktere die passen einfach nicht zusammen. Sie können sich einfach nicht riechen und haben keinerlei Interesse den anderen kennenzulernen oder gar zu dulden. Auch das gibt es.


Damit alle unsere Hunde uns Vertrauen, müssen wir ihnen in jeglichen Situationen beweisen, entspannt und selbstsicher zu sein. Frei von Emotionen und absolut Fair.

Um eine Gruppe Hunde gut anzuleiten und zu führen, darf es keine Emotionen geben. Kein Mitleid oder emotionale Schwäche.

Aggression, Lautstärke oder Gewalt sind absolut kontraproduktiv und bringen noch mehr Unsicherheit und Unruhe in die Gruppe. Denn Der, der das Rudel anleitet zeigt niemals Schwäche oder Überforderung.


drei Hunde auf einer Wiese

Auch wenn es für uns Menschen schwer nachvollziehbar ist...


wenn sich Hunde „unterhalten“ gibt es keine Emotionen... sie denken nicht was sie tun, sie handeln intuitiv und sofort!

Ebenso leben sie nicht in der Vergangenheit oder denken an die Zukunft.

Sie leben einfach im Hier und Jetzt und nehmen die Dinge wie sie kommen.

Sie sind weder nachtragend noch sauer auf uns.... → ein weit verbreitetes Denken unter Hundehaltern.

Immer wieder spielen schlechtes Gewissen und Mitleid eine Rolle im Zusammenleben mit dem Hund. Dies führt ebenfalls zu Unsicherheit und Nervosität beim Hund.


Hündisch sprechen...


Wichtig im allgemeinen Umgang mit Hunden ist immer Fairness. Wir „sprechen“ hündisch mit unseren Hunden. Wir brauchen nicht mit unserem Mund sprechen... Körpersprache, Gestik, Blicke... reichen meist aus, um unsere Hunde anzuleiten.

Sie müssen sehen und lernen, dass sie sich auf uns verlassen können, egal was kommt.

Hunde werden viel zu oft unterschätzt, … sie beobachten uns genau, was wir tun, wie wir handeln und wie wir mit bestimmten Situationen umgehen.

Wie wir mit unserer Familie und unserer Umwelt umgehen.


Auch unsere Fellgäste, im Hundezentrum, haben einen genauen Blick auf uns, sie beobachten und wägen ab. Sie sehen wie wir mit ihren Artgenossen umgehen und ob wir in brenzligen Situationen ruhig und besonnen bleiben.

Haben wir uns sozusagen bewiesen, dann können sie entspannen und sich auf uns verlassen. Sie ordnen sich somit liebend gern unter und können Stress und Nervosität ablegen.

Versagen wir wiederholt in bestimmten Situationen, lernen unsere Hunde, dass sie sich nicht auf uns Verlassen können.

Unter diesem Aspekt wäre es nicht möglich dutzende von Hunden zu vergesellschaften.


Wenn ein Hund in seinem Menschenrudel weiß wo er steht, wird er sich automatisch unterordnen und auf seinen Hundeführer achten. Dementsprechend nimmt er sich gerne zurück und wird tun, was wir von ihm erwarten.


Hundedynamik in einer Gruppe

Unsere Kunden können von Hunden lernen...


Im Training nutzen wir immer wieder das Hunderudel, um unseren Kunden aufzuzeigen wie einfach Hunde doch miteinander kommunizieren.

Anhand des eigenes Hundes können Hundebesitzer sehen wo und ob es Defizite in der Sozialstruktur gibt.

Sie sehen wie Hunde Ressourcen und Bedürfnisse einfordern und wie Hunde untereinander mit diesem Verhalten umgehen.

Meist ganz anders als wir Menschen es denken. Im Vergleich zu uns Menschen wo oft das schlechtes Gewissen mitschwingt, reagieren Hunde völlig frei von diesen.


Bei ihnen gibt es nur richtig oder falsch. Ein unerwünschtes Verhalten wird sofort unterbunden, richtiges Verhalten wird toleriert und hingenommen.

Einfach und unkompliziert … eben anders als unsere Menschenwelt, die immer komplizierter und verkopfter wird.

Haben unsere Kunden erst einmal gesehen wie richtiges Hundeverhalten funktioniert und wie Hunde in diesen Situationen lernen, ist das Verständnis bestimmte Dinge im Alltag zu ändern, leichter.


Anhand verschiedener Hundecharaktere können wir zeigen, wie hoch die Energie des eigenen Hundes ist. Heißt... was habe ich überhaupt für einen Hund und wie hoch ist der Erziehungsaufwand um genau MEINEN Hund eine Leitfigur zu sein?!


Von Hunden lernen... auch wir lernen täglich!


Mit Hunden leben und sprechen....Wir leben 24 Stunden mit Hunden zusammen an 365 Tagen im Jahr und das nicht nur mit unseren Eigenen, sondern haben wir die Verantwortung von dutzenden fremden Hunden.


Und all diese Hunde zeigen uns mit jedem neuen Tag, das keiner dem anderem gleicht.

Probleme aufgrund von Rassezugehörigkeit, gemachten Erfahrungen oder Energielevel.... mit jedem Hund muss anders umgegangen werden. Es ist völlig unmöglich eine Strategie bei allen Hunden zu fahren.

Auch wir lieben Hunde und das Wohl derer hat höchste Priorität. Jedoch leben wir mit ihnen hündisch zusammen, ohne sie mit menschlicher Liebe zu überschütten.

Mit genug Distanz und einfachen Strukturen darf auch bei uns jeder Hund seinen Charakter ausleben. Dabei wird kein Hund bevorzugt behandelt.

Unerwünschtes Verhalten wird jedoch nicht geduldet und sofort unterbunden. So bleibt die Gruppe stabil und ruhig.


und zum Schluss.


Wir lernen mit jedem neuen Hund und mit jedem neuen Hundeteam. Denn keiner ist gleich....jeder Hund und Mensch ist einzigartig und besonders.

Jeder Kunde bringt seine eigenen Vorstellungen und Wünsche mit ins Training.


Darauf muss im Training und in unsere Betreuung stets geachtet werden, denn nur so ist ein erfolgreiches Training und eine professionelle Betreuung und Beurteilung möglich.


Wir arbeiten im Coaching nicht an der Oberfläche, denn jedes unschöne Verhalten hat seine Wurzel. Um nun die Lösung zu finden, müssen wir an der Wurzel beginnen.

Auch wenn es dem Menschen meist schwer fällt zu verstehen und Gewohnheiten zu ändern...letztendlich steht das Wohlergehen des Hundes an erster Stelle und dieser ist in 90% der Fälle nicht das Problem.


ein Welpe schläft

In diesem Sinne, seit mehr Hund... einfach und unkompliziert. So wie es Hunde wollen.

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