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Positiv mit Maulkorb für den Hund: Ein Blick auf das oft missverstandene Hilfsmittel

Hunde mit Maulkorb werden häufig missverstanden und negativ beurteilt. Doch warum verbinden wir Maulkörbe automatisch mit Aggressivität? Dieser Blogbeitrag widmet sich der Entmystifizierung des Maulkorbs und zeigt auf, wie wir dieses Hilfsmittel positiv nutzen können.


In meiner Arbeit begegne ich regelmäßig Hunden, die im eigenen Rudel oder gegenüber Menschen und anderen Hunden aggressives Verhalten zeigen. Die Gründe dafür sind vielfältig und erfordern eine gründliche Analyse. Mangelnde Sozialisation, negative Erfahrungen oder falsche Bestätigungen seitens der Halter sind nur einige Beispiele für das Beißen von Hunden.


Es ist wichtig zu betonen: Kein Hund wird bösartig geboren; der Mensch formt sein Verhalten!


Der Maulkorb dient primär dem Schutz von Menschen und anderen Hunden. Doch er kann noch mehr. Nach einem Beißvorfall entwickelt sich oft Unsicherheit beim Besitzer, der Situationen aus dem Weg geht oder das problematische Verhalten toleriert, in der Hoffnung, es würde sich von selbst erledigen. Ein Trugschluss! Der Hund erfährt durch sein Verhalten weiterhin Erfolg, verstärkt das Fehlverhalten und entwickelt es weiter. Wenn der Hund nicht mehr gekämmt werden kann, andere Hunde attackiert oder sogar Menschen bedroht, muss gehandelt werden.


Der Maulkorb kann als positives Werkzeug dienen. Zu Beginn des Trainings wird eine positive Verknüpfung mit dem Maulkorb hergestellt, indem Leckerli verwendet werden. Bis der Hund den Maulkorb freiwillig akzeptiert, können Wochen vergehen. Dann wird der Maulkorb für ihn so normal wie ein Halsband oder Geschirr.


Nehmen wir das Beispiel des Nicht-Kämmen-Wollens. Ein Hund, der geschnappt hat, wird oft zurückgezogen. Durch das Maulkorbtraining wird der Hund schrittweise an das Kämmen gewöhnt, während die positive Stimmung auf Mensch und Hund übertragen wird. Der Hund lernt, dass der Maulkorb keine Bedrohung ist, und der Besitzer kann entspannt trainieren.

Zusammengefasst bietet der Maulkorb:


  1. Sicherheit: Schutz für Träger, andere Hunde und Menschen.

  2. Emotionale Veränderung: Schafft eine entspannte Trainingsatmosphäre.

  3. Positive Konditionierung: Wird für den Hund akzeptiert wie Halsband oder Geschirr.

  4. Neue Freiheiten: Hilft dem Hund, positive Sozialverhaltensweisen zu erlernen und stärkt die Bindung zum Besitzer.



schwarzer Labrador mit lila Maulkorb liegt auf Wiese
Schwarzer Labrador mit Maulkorb

Der Maulkorb ist mehr als nur ein Mittel zur Verhinderung von Bissen. Er kann eine Chance für Therapie oder ein neues Zuhause bedeuten. Begegnen wir Hunden mit Maulkorb also mit positiver Perspektive und Freude darüber, dass sie die Chance auf ein liebevolles Zuhause haben, das sie so akzeptiert, wie sie sind. Am Ende liegt die Verantwortung beim Menschen am anderen Ende der Leine, groß oder klein, Dackel oder Bullterrier. Es ist unsere Pflicht, Verantwortung gegenüber dem Tier und unseren Mitmenschen ernst zu nehmen, damit der Hund nicht für menschliche Fehler bezahlen muss, manchmal sogar mit dem Leben.



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