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Blog/ Hundegeschichten

Auf dieser Seite gibt es Erfahrungen und Wissenwertes rund um den Hund. 

Hunde, Hunde, Hunde...

... 
jeder anders und individuell.
Wir lieben Hunde, unkompliziert und immer klar. Sie sind weder
nachtragend noch haben sie böse Absichten. Auch wenn viele Kunden immerwieder erwähnen sie haben ein schlechtes Gewissen ihrem Vierbeiner gegenüber... dies ist jedoch unbegründet. Bei Hunden gibt es diese Gefühle nicht. Sie sind stets fair und handeln situativ. Bei ihnen gibt es nur hopp oder top. Kein Morgen So.... und Übermorgen So.....
Wir Menschen machen ihn das Leben meist viel zu schwer mit unseren Erwartungen und Vorstellungen. Wir handeln und reden zu kompliziert, obwohl Hunde nur eine Anleitung und bestehende Regeln brauchen.
Und ja... da wird mal geknurrt, gerauft und Krach gemacht. Wi
e sollen sich unsere Hunde auch sonst unterhalten? Sie können mit Ihrem Mund nicht sprechen, sondern haben lediglich ihren Körper zur Sprache. Wir reden und schenken ihnen menschliche Liebe in der Hoffnung sie tun uns den Gefallen und sind stets brav.
Nein...so funktioniert das Zusammenleben mit Hunden nicht. Hunde tun uns keinen Gefallen, weil wir nett zu ihnen sind. Im Gegenteil, "Nettigkeit" und die damit verbundenen Gefühle sind in den Augen des Hundes Schwäche und ein Rudelführer der Schwäche zeigt, wird niemals das Vertrauen seines Hundes bekommen. Kommt dann eine kritische Situation wird der Hund selbstständig eine Entscheidung treffen, da "Mensch" ihm ja jeden Tag zeigt, wie Schwach er ist.

In unserem Coaching und in unseren Seminaren klären wir immerwieder auf, dass Hunde Struktur und Regeln brauchen. Sie brauchen unsere Anleitung, damit sie uns Vertrauen können und Sicherheit bekommen. 
In unserer Pension und Hundetagesstätte müssen wir stets beobachten und die Hunde richtig anleiten. Permantes Streicheln oder Trösten würde in der Gruppe zu Unsicherheiten führen. Genauso lautes Gebrülle und Druck. Unsere Hunde müssen weder laut angeschrieen werden noch müssen sie dominiert werden. 
Hunde untereinander korrigieren schlechtes Verhalten des anderen und zwar sofort ohne darüber nachzudenken wie der andere Hund sich dabei fühlt. 

Auch wir kommunizieren nur hündisch, denn nur so funktioniert das Zusammenleben mit unseren Vierbeinern.
Wichtig ist es, jeden Hund gleich zu behandeln ohne Ausnahme. Jeden Tag zählen die gleichen Regeln.

Die Problematik der Überforderung und der Missverständnisse steht mehr und mehr im Fokus. 
Hier wollen wir Aufklären und Probleme beseitigen. 

   

Warum Hundekontakte so wichtig sind und warum es unseren Hundekindergarten gibt!

In den letzten Monaten häufen sich die Fälle von Leinenproblemen und Hunde die Probleme mit anderen Hunden haben. Hunde werden nicht mehr abgeleint, aus Sorge man trifft einen fremden Hund. Hundebegegnungen werden gemieden und der tägliche Spaziergang wird so manches Mal zum Spießrutenlauf. Das Problem wird mit der Zeit nicht besser und bei jeder Begegnung reagiert der Hund

aufgeregter, wenn er andere Hunde sieht. Doch soweit muss es nicht kommen.

Für Hunde ist es wichtig im Welpen,- und Junghundealter viele positive

Hundekontakte zu haben. Sie können lernen sich körpersprachlich zu

verständigen und lernen andere Hunde sowie Situationen richtig einzuschätzen.

Was sie in dieser wichtigen Zeit nicht lernen ist nur schwer bis gar nicht mehr

aufzuholen. In dieser Phase ist es wichtig, dass unsere Vierbeiner auf viele

unterschiedliche Hunde treffen, nur so lernen sie das richtige Verhalten

gegenüber Hunden. Diese Dinge können wir Menschen unseren Hunden nicht

beibringen, denn Hundeverhalten können Hunde nur von ihren Artgenossen

lernen. In den letzten Jahre wurden Hunde immer mehr Desozialisiert, sie haben

verlernt sich zu „unterhalten“, sind verunsichert oder aggressiv, wenn sie schon von weiten einen

anderen Hund sehen. Sie steigen in die Leine oder rennen distanzlos auf Hunde zu. Hier kann es zu ernsthaften Auseinandersetzungen kommen, denn meist geht es dem anderen Hund auch nicht besser und beide Hunde sind überfordert. Die Aussage „die klären das schon untereinander“ ist in der aktuellen Zeit nicht mehr zutreffend, denn Hunde die nicht gelernt haben, wie sie sich verständigen, können auch nichts hündisch klären.

Hier sollte immer der Mensch als guter Beobachter dabei sein und den Hunden aufzeigen, was richtig und falsch ist.

Eine frühe Sozialisierung hat den Vorteil, dass der Hund entspannter im Umgang mit Hunden wird. Leinenprobleme  werden weniger oder verschwinden komplett.  Andere Hunde werden als völlig normal angesehen und nicht mit aggressiven oder aufgeregten Verhalten verknüpft. Der Hund wird somit alltagstauglicher und kann mit Reizen und neuen Situationen besser umgehen. Wir sind beim Gassigehen nicht mehr angespannt, was sich wiederum auf unseren Hund überträgt.

In unserer Hundetagesstätte lernen Hunde sich zu verständigen, von klein auf. Hierbei ist es immer wichtig die Hunde zu beobachten und lesen zu können. Es gibt Characktere, die Schwächen des anderen ausnutzen oder auch Hunde die aufgrund ihres Charakters oder ihrer Prägung nicht in der Lage sind einen anderen Hund abzuwehren. Hier muss der Mensch helfen und unterstützen, damit der jeweilige Hund vertrauen fasst und sich auf den Menschen verlassen kann. Gleichzeitig lernen Hunde was richtiges und falsches Verhalten ist und können so in Begegnung mit fremden Hunden souveräner werden.

Durch den regelmäßigen Besuch in unserer Tagesstätte wird ihr Hund selbstsicherer und sozialer im Umgang mit anderen Hunden. Diese gemachten Erfahrungen überträgt er auch auf seinen Alltag und ist somit wesentlich entspannter und weniger Impulsiv im täglichen Zusammenleben.

Aber nicht nur für Welpen sind soziale Kontakte wichtig, auch unsere erwachsenen Hunde brauchen andere Hunde und zwar ihr Leben lang. Sozialisierung ist niemals abgeschlossen. Erwachsenen Hunde, die kaum Kontakt zu anderen Hunden hatten, haben es schwerer sich wieder in eine Hundegruppe zu ingerieren. Sie müssen erst Stück für Stück wieder lernen was richtig und was falsch ist. Alte Gewohnheiten müssen abgelegt und umkontitioniert werden, dies kann dauern und erfordert Geduld.

In unserer Tagesstätte legen wir hohen Wert darauf, den Hunden gerecht zu werden. Jeder Hund hat seinen eigenen Charackter und Eigenheiten, was immer berücksichtigt werden muss. Kein Hund wird benachteiligt oder ausgeschlossen, jeder Hund hat immer wieder die Chance sich zu beweisen und zu lernen. Ältere Hunde werden bei uns nach und nach mit der neuen Situation vertraut gemacht bis sie letztendlich komplett am HuTa-Leben teilnehmen können und somit ein Stück Lebensfreude zurück erlangen.

In unserer Tagesstätte werden alle Bedürfnisse des Hundes abgedeckt: Bewegung, geistige Auslastung und Ruhezeiten. Die perfekte Mischung für einen glücklichen und ausgeglichenen Hund.

Hunde liegen entspannt in der Sonne

Auf den Welpen gekommen.

Erste wichtige Schritte mit dem Welpen

Sie möchten einen Welpen aufnehmen? Wenn ein Welpe ins Haus kommt, sind alle Familienmitglieder erst mal  aufgeregt und freuen sich über den neuen Bewohner. Doch sollte man vorher genau überlegen, ob man es sich zeitlich und finanziell die nächsten 10 oder 15 Jahre leisten kann, einen Hund zu unterhalten.

Hier spielen Rasse und Größe eine wichtige Rolle.
Ein großer Hund brauch mehr Futter, kleinere kann man leichter mit

in den Urlaub nehmen. Auch über die Rasse sollte man sich vorher

unbedingt Gedanken machen, denn der Hund sollte in die Familie

passen und auch dementsprechend gefördert und gefordert werden.

Wenn man den ganzen Tag arbeitet oder eher ein Couchpatato

ist, sollte man auf Rassen wie Australien Shepard oder jegliche

Rassen, die ein hohen Energielevel haben, verzichten. Ein Irrglaube ist

es außerdem, dass kleine Hunde weniger Auslauf brauchen.

Auch die Kleinen brauchen Bewegung und Auslastung. Gerade sehr

bewegungsfreudige Hunde entwickeln Verhaltensstörungen, wenn sie

zu wenig raus kommen oder nur durch die Gegend getragen werden.
Hunde sind soziale Wesen und brauchen dringend soziale Kontakte

zu Artgenossen. Wichtig ist es, den Welpen von Anfang an an andere Hunde verschiedenster Rassen heranzuführen. Nur so kann er soziale Verhaltensweisen erlernen, sich selbst austesten und Erfahrungen fürs Leben sammeln.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Alleinebleiben: Auch wenn wir vielleicht anfangs immer die Möglichkeit, haben den Hund überall mit hin zu nehmen, sollten wir ihm beibringen, auch mal alleine zu sein. Es gibt viele Momente, wo der Hund einfach nicht mit kann oder darf.

Hier kann ein gutes Training von wichtiger Bedeutung sein, um später keine Probleme zu bekommen. Wenn der Hund nie gelernt hat alleine zu sein, kann es schwierig und langwierig werden ihm dies später bei zubringen.

Ein weiterer Punkt ist die Stubenreinheit. Damit sollte sofort begonnen werden, wenn der Welpe ins Haus kommt. Da ein Welpe nur eine kleine Blase hat, kann er noch nicht lange anhalten und gerade nach dem Spielen, Fressen und Schlafen müssen die meisten Welpen ihr Geschäft erledigen.

Auch nachts muss ein Welpe alle 2-3 Stunden mal kurz nach draußen. Wenn das Training konsequent durchgezogen wird, lernt der Welpe recht schnell, wo er sein Geschäft zu erledigen hat.

WICHTIG

Viele Hundebesitzer sind immer noch der Meinung, den Hund mit der Nase in seine Hinterlassenschaften zu tunken. Dies ist veraltet, schadet der Vertrauensbasis und der Hund kann diese Erfahrung falsch verknüpfen. Desweiteren ist die Hundenase ein sehr sensibles Körperteil des Hundes.  Unsere Hunde können Gefühle riechen und haben etwa 200 Mio. Geruchszellen, der Mensch nur etwa 25 Mio.

Also bitte: falls der Welpe doch mal im Haus etwas „verliert“, so wird es ruhig und ohne großes Aufsehen weg gemacht und der Hund nach draußen gebracht.

Jeder Hund ist individuell und lernt unterschiedlich schnell. Also ist auch hier Konsequenz und Ausdauer gefragt, dann klappt es auch mit dem Sauberwerden.

Gerade die ersten Wochen des Welpen sind sehr prägend. Bis etwa zur 15. Woche sollte er mit den wichtigsten Umweltreizen in Kontakt kommen: zum Beispiel andere Tiere, Kinder, Gerüche und Geräusche. Auch das Muttertier und die Verhältnisse in der Zeit bei der Mutter spielen eine große Rolle für sein weiteres Leben.

Alles was er in dem ersten Wochen gelernt oder auch nicht gelernt hat, was er positiv oder negativ verknüpft hat, wird wie angeboren erscheinen und ist nur schwer bis gar nicht zu therapieren. Auch über diese Zeit hinaus bis zu seinem Lebensende kann ein Hund lernen, jedoch sind die ersten Wochen und Monate von großer Bedeutung.

Man sollte sich im Klaren sein, wenn man sich einen Welpen holt, diesen auch rassegemäß auszulasten, zu erziehen und ihm alles Nötige beizubringen. Dies kostet viel Zeit, Energie und Konsequenz!

Durch liebevolle, aber konsequente Erziehung kann man aus jedem Welpen eine tollen Familienhund machen, der sich gerne in die Familie einfügt!

Malteserwelpe schaut interessiert

Hunde Früher und Heute

 

Immer häufiger kommen Halter mit Ihren Hunden ins Training die alle das gleiche Problem haben und oft mit der Aussage „Mein Letzter Hund war ganz anders, aber Der Neue Hund ist irgendwie ganz anders“

Schlecht Handelbar, überdreht, unverträglich, aggressiv oder extrem ängstlich. Die Liste ist lang.

Doch woher kommt dieses immer wieder kehrende Problem mit unseren heutigen Hunden?

Nun die Zeiten haben sich extrem geändert. Wo früher der Hund draußen auf dem Hof lag und einfach seiner Aufgabe nachging, lebt der Hund mittlerweile eng mit seinem Menschen zusammen. Wir teilen Tisch, Bett und Sofa mit ihm. Dies führt dazu, dass überwiegend Probleme im sozialen Zusammenleben auftreten.

Vom Kontrollzwang bis zur Verteitigung von Räumen und Gegenständen,... die Probleme sind weit gefächert und es bedarf einer gründlichen Anamnese um Herauszufinden wo der Ursprung des Verhaltens liegt.

Aber nicht nur Probleme im Zusammenleben kommen auf, auch unsere Hunde sind anders. Verschiedenste Hunderassen werden verpaart, die sich genetisch so extrem unterscheiden, dass Probleme schon vorprogrammiert sind. Hundehalter werden nicht aufgeklärt und schlicht alleine gelassen. Der Hund wächst und spätestens in der Pupertät kristalisieren sich die ersten

Probleme heraus. Früher kam ein Wurf zufällig, aus den

herumlaufenden Hofhunden zustande, bunte Mischlinge, frei von

Krankheiten und Verhaltenstörungen. Heute werden kranke Hunde

vermehrt, Allergien vererbt und nach Schönheit ausgesucht.

Der Größte Teil der Hunde die ins Training kommen haben bereits

schwere Allergien, körperliche Einschränkungen oder schon

Verhaltensauffälligkeiten im Welpenalter. Immer Auffälliger

werden körperliche Frühreife und enorm gestresste Hunde.

Fallen nur einige dieser Punkte zusammen kann es zu Problemen im Zusammenleben mit unseren Vierbeinern kommen.

Der größte Anteil fällt auf Stress zurück, unabhängig von Alter und Rasse. Aber Hunde und Stress?! Sowas gab es doch früher nicht!

Unsere Hunde heute leben fast dauerhaft mit uns zusammen. Sie begleiten uns oft überall hin, zur Arbeit, in den Urlaub oder auch mal aufs stille Örtchen. Wir haben hohe Erwartungen an sie und wollen, dass sie sich stets benehmen. Wir vergessen oft, es sind nur Hunde und kein Menschenersatz. Denn Hunde lieben es ein entspanntes und ruhiges Leben mit Ihrer Familie zu führen. Sie wollen gefallen und passen sich ohne Probleme an jede Situation an. Hunde sind einfach im Denken und im Handeln.

Leider werden Hunde viel zu oft falsch interpretiert, eingeschätzt oder vermenschlicht. Dies führt dauerhaft zu Stress und Verhaltensauffälligkeiten. Anzeichen wie ständige Unruhe, schlechtes Lernverhalten, Unkonzentriertheit oder auch Hautausschläge und Magen-Darm-Problem sind nur einige Punkte. Die Palette der Stressanzeichen ist groß und macht auf Dauer unsere Hunde krank.

Im Training versuchen wir immer wieder unsere Kunden für das Thema zu sensibilisieren und auf die Anzeichen zu achten. Denn erst wenn unsere Hunde frei von Stress sind, können sie lernen und verarbeiten.

Aber auch wir selbst müssen entspannter mit unseren Hunden umgehen und nicht verkopft an die Erziehung heran gehen. Wir sollten wie früher auch, Distanz zum Hund schaffen und unser Leben leben. Schlechtes Gewissen oder Mitleid sind in der Hundeerziehung völlig fehl am Platze.

Damit unsere Hunde ein artgerechtes Leben in unserer Gesellschaft führen können, ist es wichtig ihnen gegenüber fair zu sein und sie wie Hunde zu behandeln. Wir sollten Geduld und Verständnis für sie aufbringen, denn sie haben es nicht immer einfach mit uns.

Leider macht es uns die aktuelle Zeit und auch die vergangenen Jahre nicht leicht, entspannt zu sein. Wir selbst stehen ständig unter Strom und müssen funktionieren. Auch unsere Hunde bekommen dies mit und können mitunter psychische sowie physische Probleme in Ihrer Genetik weiter vererben.

Kommt dann noch eine falsche Prägung im Welpen,-und Junghundealter dazu sind Probleme vorprogrammiert.

Viele Hunde kommen ins Training die schon Stressanzeichen zeigen wenn sie andere Hunde sehen, sie sind überfordert von ihren Artgenossen und wissen nicht wie sie sich verhalten sollen. Das Problem was daraus resultiert sind Leinenaggressionen und Probleme mit Artgenossen.

Doch die vergangenen Jahre hat unsere Hunde dazu gemacht. Fehlende Sozialkontakte, Isolation und mangelnde Aufklärung führen zu den immer gleichen Verhaltensproblemen.

Das Hundetraining hat sich die letzten Jahre stark verändert. Die kleinen Problemchen wie „Sitz,Platz,Bleib“ stehen nicht mehr im Vordergrund. Viel tiefer und komplexer ist „Hundetraining“ geworden.

Ohne einen verhaltenstherapeutischen Ansatz kommt man meist nicht weiter. Unsere Hunde sind so speziell und individuell wie nie zuvor geworden. Dementsprechend sind die Probleme groß und manchmal schwer zu finden. In den meisten Fällen gibt es immer eine Lösung, manchmal jedoch ist es auch einfach zu spät oder der Hund bereits krank.

 

Auch wenn es eine verrückte und schnelllebige Zeit für uns und unsere Vierbeiner geworden ist,....umso wichtiger ist es, dass wir in der Hundeerziehung entspannt bleiben. Mit dem richtigen Wissen und Verständnis für unseren Vierbeiner ist dies kein Problem.

Euer CrazyDog Hundezentrum

Hund schaut ins Feuer

Maulkorb als positives Hilfsmittel

Hunde, die einen Maulkorb tragen, stecken viele von uns meist direkt in eine Schublade, da wir den Maulkorb im Grunde genommen mit etwas Negativem verknüpfen.

Warum wirkt ein Maulkorb negativ?

Warum denken wir, wenn wir einen Hund mit einem Maulkorb sehen, er sei bösartig, hoch aggressiv oder nicht gesellschaftsfähig?
In diesem Blogbeitrag widme ich mich dem Maulkorb und wie wir uns diesen positiv nutzbar machen können. Außerdem zeige ich auf, wofür er angewendet werden kann.
In meiner Arbeit

habe ich immer wieder mit Hunden zu tun, die im eigenen Rudel

beißen, den eigenen Besitzer beißen oder auch andere Menschen und Hunde.

Die Gründe hierfür sind sehr unterschiedlich und es bedarf einer gründlichen

Anamnese um abzuklären, warum der Hund in einer speziellen Situation

gebissen hat.

Gründe wie mangelnde Sozialisation, negativ gemachte Erfahrung oder falsche

Bestätigung seitens des Halters sind nur wenige Beispiele, warum ein

Hund beißt.

KEIN HUND kommt bösartig auf die Welt: Der Mensch macht ihn zu dem was er ist!

In erster Linie dient der Maulkorb ganz einfach dem Schutz anderer Menschen

und Hunde! Aber er kann noch ganz andere Dinge. Wenn ein Hund gebissen hat, ist das meist für die Besitzer schwer zu verstehen und viele entwickeln Angst gegenüber ihrem eigenen Hund. Situationen werden gemieden oder man lässt dem Hund dieses Verhalten durchgehen, in der Hoffnung es legt sich wieder.

Doch dies ist ein Trugschluss! Da der Hund immer wieder Erfolg mit diesem Verhalten hat, festigt sich das Fehlverhalten und der Hund entwickelt es weiter. Wenn der Hund sich dann nicht mehr kämmen lässt, nach anderen Hunden beißt oder sogar Kinder und fremde Menschen bedroht, ist es höchste Eisenbahn etwas zu tun.

Wie schon gesagt: die Palette aus Gründen warum ein Hund beißt, ist sehr groß und es sollte dringend abgeklärt werden, welche Motivation dahinter steckt!

Der Maulkorb als positives Hilfsmittel

Am Anfang des Trainings steht die positive Verknüpfung mit dem Maulkorb. Den Maulkorb machen wir dem Hund in der Regel mit Leckerli „schmackhaft“. Bis der Hund den Maulkorb völlig freiwillig anlegt (heißt: er versucht ihn nicht abzustreifen oder zeigt Meideverhalten beim Anlegen), können ein paar Wochen vergehen. Letztendlich wird es für ihn das gleiche sein wie ein Halsband oder Geschirr.

Nehmen wir das Beispiel des Nicht-Kämmen-Wollens. Wenn ein Hund öfters geschnappt hat, reagiert der Mensch meist mit zurückziehen, der Hund wird also zukünftig nicht mehr gekämmt und hat mit seinem Schnappen das erreicht was er wollte: Frauchen lässt ihn in Ruhe. Auch sollte auch hier vorher geklärt werden: Warum möchte er nicht gekämmt werden? Schlechte Erfahrung mit dem Kamm? Körperliche Beschwerden?

Gehen wir von einem gesunden Hund aus, der nicht richtig an das Kämmen gewöhnt wurde. Hier machen wir uns den Maulkorb zunutze. Nach erfolgreichem Maulkorbtraining ziehen wir dem Hund nun jedes Mal den Maulkorb beim Kämmen auf. Allein die Tatsache, dass der Hund den Maulkorb trägt, löst andere Gefühle in uns Menschen aus. Vorher war diese Situation sowohl bei Hund als auch bei Mensch mit negativen Gefühlen und Emotionen verknüpft. Nun kann der Besitzer entspannt ans Training gehen und den Hund nach und nach daran gewöhnen, das der Kamm nichts schlimmes ist. Die positive Stimmung überträgt sich ebenso auf den Hund. Der Mensch weiß, dass er nicht gebissen wird und kann wesentlich entspannter trainieren.
Dies machen wir uns so in vielen Situationen zunutze. Ein Hund, der immer wieder andere Hunde angreift, hat so eine Chance, Stück für Stück auf positive Art und Weise zu lernen, andere Menschen und Hunde zu akzeptieren und tolerieren. Durch den Maulkorb wird daher er selber geschützt, andere Hunde und auch der Mensch. Diese Grundlage bietet Sicherheit für ein erfolgreiches Training.

Zusammenfassend können wir zum Maulkorb sagen:

  • Er bietet Sicherheit gegenüber dem Träger, anderen Hunden und Menschen.

  • Er schafft eine andere emotionale Stimmung, die für ein entspanntes Training wichtig ist, sowohl bei Hund als auch bei Mensch.

  • Positiv konditioniert ist er für den Hund nicht schlimm, gleichzusetzen mit Halsband oder Geschirr.

  • Er kann dem Hund zu neuen Freiheiten verhelfen, denn wenn er lernt wieder mit anderen Hunden, Kindern oder Menschen auszukommen, stärkt das ihm im Sozialverhalten, der Kommunikation und die Bindung zum Besitzer wird gefestigt.

Wir sehen, dass der Maulkorb nicht nur ein Maulkorb ist, der den Hund daran hindern soll, andere zu beißen. Er ist noch viel mehr und sollte nicht immer nur negativ betrachtet werden. Ohne einen Maulkorb hätten viele Hunde kaum eine Chance auf Therapie oder ein neues Zuhause.

Also: falls das nächste mal ein Hund mit Maulkorb über die Straße geführt wird, heißt dies nicht gleich er ist von Grund auf böse. Wir sollten dies lieber positiv betrachten und uns für den Hund freuen, dass er die Chance bekommt auch mit Maulkorb in einer Familie zu leben, die ihn so akzeptiert wie er ist.
Und auch zum Schluss muss ich noch mal erwähnen, leider gibt es immer wieder Fälle, wo der Mensch aus mangelnden Wissen oder anderen Gründen versagt hat. Der Hund muss dies mit einer lebenslangen Maulkorbpflicht oder schlimmeren bezahlen.

Egal ob groß oder klein, Dackel oder Bullterrier: immer ist der Mensch am anderen Ende der Leine und hat eine Verantwortung dem Tier und seinen Mitmenschen gegenüber. Dies sollte ernst genommen werden, denn zum Schluss ist es der Hund, der für die Fehler des Menschen bezahlen muss. Manchmal sogar mit dem Tode.

Labrador mit lilanen Maulkorb
Beagle und Richback liegen im Gras
Beagle und Dackel kuscheln auf einer Liege
Rottweiler und weißer Schäferhund stehen am Teich
Malamut und Beagle spielen auf der Wiese
Boston Terrier liegt am Teich
Beagle und Pittbull schnüffeln auf einer Wiese
Jagdhund läuft aus Teich heraus
schwarzer Malteser und Malteser Welpe schauen sich an
Dackel, Spitz und Bracke liegen zusammen am Teich
Zwei Hunde beschnüffeln sich an der Nase
Hund und Katze
Zwei Hunde stehen nebeneinander
Appenzeller schaut interessiert
weißer Labrador ist glücklich
Pittbull schaut anderen Hunden zu
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